Ein 3 Tage Trip – Meine erste Vespa Tour

Im Mai 2024 habe ich mir mein erstes motorisiertes Zweirad gekauft – eine Vespa Primavera 50 Touring. Als Jugendlicher hatte ich nie was motorisiertes, bin immer alles mit dem Fahrrad gefahren. Umso mehr macht es nun Spass mit der Vespa ganz entschleunigt durch die Gegend zu fahren. Mitte Mai habe ich mich dann auch gleich auf meine erste Vespa Tour gemacht: Berlin – Waren (Müritz) – Bentwisch (Wittenberge) – Berlin.

Die Tour habe ich via Plan.TomTom geplant und mit der TomTom Go handy App navigiert. Ich habe mir schöne kleine Strassen ausgesucht, manchmal waren das ganz schöne Ruckelpisten über Kopfsteinpflaster. Einmal war es fast nur eine Sandpiste. Alles zusammen 460km über drei Tage. Höhenmeter war zum Glück fast kein Thema – war ziemlich eben 🙂

Tag 1:  Berlin – Waren (Müritz)

Ich bin Sonntags in der Früh gut losgekommen, Sonntags ist es am besten aus Berlin rauszukommen. Da ist es fast entspannend durch die sonst so vollen Strassen zu gondeln. Ziemlich schnell war ich dann auch gleich draussen und so nach 40km sitzen habe ich eine erste kleine Pause gemacht. Meine Reisekamera Nikon Z30 hängt mir gut zugänglich in einer Kameratasche um die Schulter, sodass ich wenn ich was schönes sehe anhalten und Photos machen kann. Ich möchte nicht Tageskilometer “runterheizen” sondern die Landschaft entspannt sehen und eben auch fotografieren 🙂

Wenn die Landstrassen einen Grünstreifen haben, bist Du in Brandenburg 🙂 Scherz beiseite, in Brandenburg gibt es so viele kleine komplett abgelegene ruhige Strassen, absolut Mega da zu fahren!

Das hier war echt eine sehr ruhige Strasse, war aber landschaftlich wunderschön. Nachdem ich eh nicht so schnell fahren konnte habe ich eben mehr die Gegend genossen (siehe auch nächstes Bild unten).

Hier eine wunderschöne Allee voll mit blühenden Kastanienbäumen, das hat wunderbar geduftet und mit meinen sagenhaften 45km/h bekommt man das alles noch gut mit 🙂

An dem ersten Tag war es durch den eisigen Wind jedoch noch ziemlich kalt. Bei diesem Stop habe ich gerade einen passenden Pfosten gesehen wo ich die Kamera draufstellen konnte – ich hatte zu dem Zeitpunkt dann auch schon meine Weste an, eingepackt wie im Winter. Zumindest war es dann warm genug!

Nach mehreren Stunden Fahrt kam ich dann nachmittags in Waren an… und dachte ich bin auf dem Rummel gelandet. Die hatten da echt ein Riesenrad im Hafen! Wie mir die nette Dame im Hotel jedoch erklärt hatte, ist nicht immer so viel los in Waren. Ich hatte nur Glück und bin an den einen Tag im Jahr wo am meisten los ist nach Waren gekommen: Zu dem “Müritz Sail” Event. Nun denn, die Stimmung war gut und ich hatte tolles Wetter, da will man nicht meckern.

Die Fischerterrasse habe ich vom Pier aus gesehen, da gab es wohl einen Ausschank dachte ich mir, zumindest konnte ich jemanden mit einem Bierglas sehen, ansonsten war es da jedoch ziemlich menschenleer. Genau was für meinen Geschmack.

Und siehe da, nach einem kleinen Marsch durch die hinteren Ecken vom Hafen kam ich dort an diesen idyllischen Ort und konnte dort in der Sonne noch mein “Feierabendbier” geniessen. Ist ja selbstverständlich dass zu diesem Zeitpunkt die Vespa schon im Hotelhinterhof stand.

Nach einem kleinen entspannten Abendessen bin ich noch ein wenig am Ufer entlang und zum Pier raus und habe ein paar Fotos gemacht. Hatte mein Reisestativ “Rollei Compact” mit dabei, plus ND Filter um schon bei Dämmerung Langzeitbelichtungsbilder zu machen.

Endlich wurde es auch dunkel genug, dass ich die Gebäudebeleuchtung mit ins Bild bekommen habe – zu dem Zeitpunkt war ich dann doch schon ziemlich durchgefroren…also noch schnell ein paar Bilder und bin dann ab ins Hotel.

Tag 2:  Waren – Bentwisch

Nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich bei schönstem Wetter meine Packtasche auf die Vespa geschnallt und los ging es nach Bentwisch! Ich wollte ursprünglich nach Wittenberge. Die einzige nette Unterkunft die in der Gegend frei war, habe ich dann jedoch in dem kleinen Dorf Bentwisch gefunden. Habs nicht bereut, war ein sehr schöner Hof mit Biergarten und Restaurant und am nächsten Tag einem tollem Frühstück. Aber erst wollte ich ja noch etwas von der Müritz sehen…

Kurzer Stop in Waren – nachdem das große Fest abgebaut war, waren die Strassen auch schon wieder bedeutend leerer.

Uferpromenade in Waren – auch am zweiten Tag noch schön 🙂

Schnell war ich wieder draussen in der freien Natur mit großen schier endlosen Feldern. Klasse – was für ein Freiheitsgefühl!

Ich schau ab und zu bei der Planung meiner Vespa – Touren auf Komoot, meine Outdoor App zum Wandern und Mountainbiken. Dort hatte ich das “Highlight” am See entdeckt was ich mir noch anschauen wollte. Ein weiterer “Müritzfischer“, nur diesmal nicht in Waren sondern eine Stadt weiter. Etwas ausserhalb von Röbel. Ich kam mir vor wie in Schweden!

War zwar noch etwas früh nach meinem ausgiebigen Frühstück aber die Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Direkt am See in absoluter Ruhe einen schönen geräucherten Heilbutt zu essen – wie im Urlaub 🙂

Die Wege wurden wieder etwas abenteuerlicher – möglicherweise war ich wieder zurück in Brandenburg 🙂

So schöne tolle Dörfer, super gepflegt aber wie ausgestorben.

Super kleine ruhige Strassen und zum Glück alles schön eben…mit meinen 50ccm freue ich mich schon wenn ich mal bergiger Touren in Angriff nehme!

Und nach einer kurzen Tagesetappe von ca 120km kam ich zügig in Bentwisch bei dem Landgasthof “Zum braunen Hirsch” an wo ich ein Zimmer reserviert hatte.

Nach all dem Fahren war es ganz schön noch einen kleinen Spaziergang in der Natur zu machen…und danach liess ich den Tag im Biergarten ausklingen.

Tag 3:  Bentwisch – Berlin

Nach einem leckeren Frühstück im braunen Hirsch bin ich los zu meinem letzten Tag zurück nach Berlin. Um ehrlich zu sein ist es schon aufregender irgendwo ins Ungewisse zu fahren als zurück in die Großstadt. Dennoch, ich hatte noch immer Glück mit dem Wetter. Und schliesslich war es im Gegensatz zum ersten Tag nicht mehr so eisig kalt in der Luft. So kam ich wieder durch herrliche Landschaften in Brandenburg. Kilometerlange Eichenalleen, wenig befahren – wie gemacht für meine Vespa Tour.

Tolle Wälder die schön nach Nadelholz dufteten.

In dieses Waldstück bin ich etwas abseits der Strasse gefahren um eine kleine Pause zu machen und mich etwas zu strecken. Nach den Tagen zuvor habe ich es schon etwas im Rücken gespürt 🙂

Ganz künstlerisch… 🙂

Mein letztes Bild von dem tollen Trip. Ich suchte gerade einen Rastplatz um ein klein wenig was zu essen, da kam ich an diesen kleinen Kanal. Daneben war ein großer Baumstamm, ein klasse Rastplatz 🙂

Fazit: Meine erste Vespa Tour

Die letzten Kilometer rein nach Berlin waren dann unspektakulär – hatte jedoch das Gefühl, dass all die Leute die ich so im Berufsverkehr gesehen habe irgendwie sicher nicht so ne tolle Zeit hatten wie ich gerade. Schon Klasse was für kleine Abenteuer man so mit einer kleinen Vespa machen kann. Meine erste Vespa Tour war also ein voller Erfolg finde ich. Die nächste Tour im Juni ist geplant: Wir fahren an die Ostsee…stay tuned 🙂


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