Nodsee Tour mit der Vespa Primavera 50 Touring

Als letzte größere Tour wollte ich dieses Jahr noch an die Nordsee. Ich war zwar früher schonmal vereinzelt an der Nordsee aber nie so richtig mit dem Fokus die Gegend zu erkunden und Landschaften zu entdecken. Die Wettervorhersage sah für Ende August/ Anfang September klasse aus. Somit bin ich kurz entschlossen aufgebrochen. Der Weg zur Nordsee führte mich durch die Lüneburger Heide. Sehr schön, da war ich auch noch nie, konnte ich das auch gleich mit anschauen. Ich wusste nicht was mich dort erwarten würde. Aber Mensch, war ich positiv überrascht. Zwei Fahrten mit der Fähre hatte ich mir auch eingeplant um das mal mit der Vespa zu erleben. Die Rückfahrt bin ich u.a. durch’s Weserland und hab noch einen Stopp in Halberstadt gemacht. Dem “Tor zum Harz”. Im Harz war ich doch erst in meiner letzten Tour – diesmal blieb es aber weitestgehnd flach 🙂

Nordsee Vespa Tour – Planung

Das Ziel war die Nordsee. Das an sich war ziemlich weitläufig definiert 🙂 Nachdem ich erst gerade von einer 1800 km Tour zurück gekommen bin, wollte ich nicht schon wieder so lange weg und habe die nähere Option geplant. Die Gegend südlich von der Elbe mit Cuxhaven als dem äussersten Zipfel, bei Bremerhaven mit der Fähre über die Weser und dann dort an der Küste entlang. Das gab mir einen schönen Tag so ziemlich komplett nur an der Küste entlang. Im Gegensatz zu meiner letzten Tour hatte ich diesmal kaum Strassensperrungen und Umleitungen. So wurden aus den geplanten 1261 km dann gefahrene 1290 km in 6 Tagen. Längste Etappe war 253 km am letzten Tag.


Tag 1:  Berlin – Salzwedel (233 km)

Diesmal bin ich nicht wie sonst an einem Sonntag los sondern am Donnerstag, ich war zu ungeduldig. Dafür bin ich schon um 7 Uhr früh los. Naja, ich hatte um die Zeit natürlich schon Berufsverkehr aber ich war doch relativ schnell draussen aus Berlin.

Mal wieder ein herrlicher Morgen. Nachdem ich die angestaute Hitze in Berlin hinter mir hatte wurde die Luft auch schön frisch und ich musste mir erstmal mein langes T-Shirt anziehen.

Der neue Helm

Ich habe mir einen neuen Helm gekauft!! Der original Vespa Helm den ich als Promo beim Kauf meiner Vespa beim Händler bekommen hatte, ist nicht ideal. Eigentlich ist der mir viel zu groß. Die Nummer kleiner war aber viel zu eng… so endete ich mit dem riesen Ding auf dem Kopf was trotzdem an der Stirn drückt. Dann habe ich mal irgendwann von den coolen DMD Helmen gelesen. Die haben zwar kein Visier, aber nachdem ich meine letzte Tour eigentlich nur mit offenem Visier gefahren bin, war das für mich kein Kriterium mehr. Also zum Händler gefahren, anprobiert und voila… super bequem und schon ein wenig cooler (so cool wie man halt mit nem Helm aussehen kann…) 🙂

Ich war schon wieder 3h unterwegs. Wie die Zeit verfliegt. Da bin ich kurz vor Rathenow in nen Waldweg reingefahren und kam nach ein paar hundert Metern an dieses super idyllische Fleckchen. Ideal für ne schöne Pause 🙂

Nach Rathenow bin ich diesmal nicht rein. Dafür bin ich kurz vor Rathenow einem Schild gefolgt “Blockhaus am Wolzensee” und ein paar hundert Meter in den Wald rein. Das Blockhaus hatte letztendlich noch zu. Aber was für ein toller See. Heiß genug wäre es gewesen da mal reinzuspringen 🙂

 

Die Fähre

Nachdem ich letztes Mal als ich über die Elbe durfte, über die B188 Brücke bei Tangermünde gefahren bin, wollte ich nun mal mit der Fähre fahren. Die Fähre Ferchland nach Grieben hat gut in meine Planung gepasst. Wie entspannt! Mit Warten und Überfahrt hat das vielleicht gerade so 15min gedauert und hat schmale 1,80€ gekostet. Da bekommt man noch was für sein Geld.

Auf “großer See” über die Elbe rüber.

Der Rest der Fahrt an dem Tag war relativ unspektakulär, nachdem ich nun doch schon ein paar Mal durch Brandenburg und Sachsen-Anhalt gefahren bin. Tolle Gegenden, wunderschönes Wetter aber ich muss ja nicht jedes Mal jedes Feld und jede Wiese fotografieren 🙂 Ich wollte schnell nach Salzwedel um mir dieses Städtchen noch in Ruhe anzuschauen. So kam ich nach etwas mehr als 8h Fahrt in Salzwedel in meiner Pension an. Es war auch echt zu heiss um irgendwo anzuhalten. Die Fahrt hatte sich angefühlt wie 8h einen heissen Föhn ins Gesicht zu halten.

Salzwedel

Salzwedel ist echt eine schöne kleine Stadt. Viele kleine Kopfsteinpflastergassen. Viel Fachwerkhäuser und ein kleiner Fluss, die “Jeetze” die sich durchschlängelt. Gut, es war ein Donnerstag Spätnachmittag… aber die Stadt war wie ausgestorben. Vielleicht war es zu heiss für die Einheimischen.

Ich habe aber noch ein griechisches Restaurant gefunden was offen hatte und konnte es mir dort mit Blick auf die Jeetze und auf die Fachwerkhäuser den Rest des Abends gut gehen lassen.

Tag 2: Salzwedel – Bützfleth bei Stade (201 km)

Am nächsten Tag bin ich aufgewacht, es hat gewittert und es hat in Strömen geregnet. Aha… das hatte die Wetterapp nicht auf dem Schirm. Aber egal. Ich hab ja immer meine Regenklamotten dabei. An dem Tag habe ich jedoch gleich gemerkt, dass so ein Helmvisier vielleicht schon so seine Vorteile hat 🙂 Ich habe mir zwischenzeitlich ne neutrale schwarze Brille von Fox gekauft. Die wird beim nächsten Regen zum Einsatz kommen. Den Regen habe ich aber erstmal noch so aushalten müssen.

Was für ein krasser Gegensatz zum Tag zuvor. War zumindest nicht mehr zu heiß und war mal was anderes. Die Wettervorhersage meinte jedoch auch, daß a) es bald aufhören sollte und b) ich auch in die Richtung schönes Wetter fahre.

So war es dann auch. Da hinten konnte man schon wieder blauen Himmel sehen.

Das Wetter wurde schöner aber so richtig klar wurde es doch nicht.

Viele, viele rote Backsteinhäuser in den Dörfern – hübsch!!

Regenklamotten hatte ich ausgezogen aber mein Halstuch hatte ich noch an. Wie war das mit dem Föhn vom Vortag?

Die Lüneburger Heide

Dann kam ich an die Lüneburger Heide. Wie gesagt, ich wusste echt nicht was ich erwarten sollte und wusste nicht ob mich meine geplante Tour nun denn auch wirklich durch die dort typische Heidelandschaft bringen würde. Das hier sah wie Heide aus – war aber nicht das berühmte lilafarbene Heidekraut.

Dann ein erstes Stück mit lilafarbenem Heidekraut. Ich war schon ziemlich begeistert.

Bis ich dann wenige Kilometer so richtig fett in die klassische Lüneburger Heide mit überall lilafarbenem Heidekraut gekommen bin. Ja wow! Daß das so aussieht und es so viel davon gibt dachte ich nun auch nicht. Schade daß der Himmel mittlerweile wieder komplett bedeckt war. Mit etwas Sonne und blauem Himmel hätte das sicher noch etwas brillianter geleuchtet.

Ein paar Kimometer vor meinem Ziel bin ich noch eine schöne kurvige Strecke entlang dem Fluss “Lühe” und einem kleinem Deich nebenan gefahren. Schon einmal ein Vorgeschmack auf die großen Deiche an der Nordsee die kommenden Tage.

Rechts von mir war die Elbe.

Mein Zimmer in einem schönen alten denkmalgeschützten reetgedeckten Fachwerkhaus. Das Zimmer war etwas klein aber es gab noch eine Gemeinschaftsküche wo ich am nächsten Morgen mein Frühstück machen wollte. Das Wetter hatte aufgeklart und ich wollte abends irgendwo am Wasser picknicken.

Erstmal den Elbestrand angeschaut. War aber nix für ein Picknick.

Auf der Karte hatte ich mir das Sperrwerk Abbenfleth ausgesucht. Yes – das sah gut aus, um dort was essen. Auf dem Weg hatte ich einen Penny mit nem überschaubaren Bio Angebot und mässig kaltem alkoholfreien Bier gefunden. Alles in allem ein luxuriöses Abendessen mit so einer Lage und so einem Wetter!

Tag 3: Bützfleth bei Stade – Ruhwarden (187 km)

Auf diesen Tag hatte ich mich besonders gefreut. Mit so ca 180 km war die heutige Tour für meine jetzigen Verhältnisse großzügig geplant. Ich wollte mir genügend Zeit lassen um die Nordsee Küste an den einzelnen Abschnitten ausgiebig erkunden zu können.

Irgendwie macht Vespa fahren müde. Auf jeden Fall wurde ich abends meist sehr früh todmüde, sodaß ich aber auch an vielen Tagen schon früh um kurz vor 6 wach war. Somit saß ich ich auch an dem schönen Sonntag morgen schon wieder früh auf der Vespa und konnte das heutige Abenteuer beginnen.

Die Sonne noch tief und kein Mensch unterwegs.

Ein paar Schafe interessierten sich kurz für mich.

Was für ein schönes Morgenlicht.

Auf kleinen Strassen fuhr ich meinem ersten Ziel entgegen. Dem  Krautsand Strand an der Elbe.

Erstmal ein Deich.

Und dann der Strand an der Elbe. War echt schön. Da hatte sogar schon ein Cafe, offen aber ich hatte ja erst gefrühstückt und ganz so früh brauchte ich dann doch noch keine Pause.

Noch kurz ein Bild von der Vespa und nem Leuchtturm.

Ich hatte eingangs noch Bedenken wie denn da oben der Verkehr wohl sein sollte, sprich wie überlaufen und touristisch das da oben vielleicht ist. Abgesehen von meinem nächsten Stopp war null los. Vielleicht mal ein E-Bike aber ansonsten wie ausgestorben. Klasse!

Die “Dicke Berta” in der Nähe von Cuxhaven. Das war schon ein wenig ein Touri Hotspot für Touris wie mich und noch ein paar andere. Naja, so richtig dick war das gute Stück gar nicht. Lange musste ich da nicht bleiben und bin dann lieber weiter Richting Cuxhaven.

Cuxhaven

Ich hatte kein richtiges Ziel in Cuxhaven. Somit bin ich da ein Weilchen in der Hafengegend kreuz und quer gefahren.

Dann habe ich eine ziemlich unscheinbare Einfahrt in einen sonst mit “Durchfahrt Verboten” verziertem Bereich entdeckt, die zu einem Fischhaus im Hafen geführt hat. Leider hatten die keine Krabben mehr. Das hätte mir schon gefallen. Zumindest hatte die kernige Verkäuferin hinter der Theke noch einen Rollmops für mich. Wenn schon an der Nordsee musste das mal sein!

Fischerhafen von Cuxhaven.

Die Strandgegend in Cuhaven bei Duhnen war dann jedoch echt überlaufen. Also nichts wie schnell weiter, raus in die Natur. Hab dann noch einen schönen Stopp neben einem Sonnenblumenfeld gemacht und nach der Rollmops Vorspeise meine Reste vom Vortag als Mittagessen gegessen.

Ausblick auf das Wattenmeer vom Deich aus.

Die Jungs mit ihren schweren Maschinen und mit einem respektvollen Abstand…meine Vespa! 🙂

Wremer Fischereihafen

Bremerhaven

Die Silhuette von Bremerhaven und den Verladekränen war schon von weitem zu sehen. Ich wollte ja in Bremerhaven mit der Fähre rüber – ich war also auf der richtigen Spur.

Es war ja Sonntag, da war echt nicht viel los in der Hafengegend. Somit konnte ich in Ruhe durch die Vergitterung ein paar Photos von diesen Stahlmonstern machen.

Wieder auf einer Fähre und mega Glück gehabt. Ich bin angekommen, drauf gerollt und Leinen los. Das hat keine 2 Minuten gedauert und los gings.

Diesmal dauerte die Überfahrt etwas länger, geschätzt so 15-20 Minuten. Diesmal kam ein älterer Herr, ein E-Bike Fahrer zu mir und war ganz an meiner Vespa interessiert. Ja, mit so einem Schmuckstück kommt man überall gut an 🙂

Nach der Überfahrt ging es noch eine halbe Stunde oder so zu meinem kleinen Hotel. Ich wollte schnell mein Gepäck loswerden, wo einkaufen gehen und mir ein wenig den Deich und das Wattenmeer anschauen.

Der Abend in der Butjadingen/ Ruwarden Region

Der nächste Supermarkt war in Tossens, sodaß ich nach meinem Einkauf erstmal zum Friessenstrand Tossens gefahren bin und die Vespa in Ruhe abstellen konnte (ohne mir über mein Gepäck Gedanken machen zu müssen – das war ja nun im Hotel). Schon cool das Wattenmeer, aber irgendwie war mir da zuviel los. Das hatte ich mir idyllischer vorgestellt.

Aber Durst hatte ich nun schon nach dem langen Tag. Ziemlich cool so mit meinem neuen Helm! 🙂

Nach der Erfrischung bin ich am Deich entlang los – da musste es doch sicher noch eine Ecke geben wo nicht so viel los ist… Oh Mann war das schön. Kilometerlang eine kleine unbefahrene Strasse unterhalb vom Damm. Absolut nichts los, ausser ein paar Schafe auf dem Damm. Um es perfekt zu machen sah ich über mir zwei Seeadller kreisen. Hab’s später am Laptop recherchiert. Ja die gibt es da wirklich. Und für normale Bussarde waren die viel, viel zu groß und hatten leuchtend weisse Schwanzfedern und einen weissen Kopf. Wie cool!

Dieses Plätzchen war der Hammer. Ich konnte gemütlich sitzen, was essen, die Sonne schien, der Wind hat geweht und weit und breit keine Menschenseele.

Wattenmeer aus der Nähe. Ich bin ein paar Schritte rein gegangen bis es nass wurde. Das musste reichen.

Die Schafe

Wie lustig. Als ich mit Essen fertig war und ich mal irgendwann weiter wollte, bin ich aufgestanden um meine Sachen zu packen. Da ging plötzlich ein Ruck durch die Schafherde die da sehr vereinzelt auf dem Damm verstreut war. Plötzlich sind alles los und sind in meine Richtung gesprungen.

Am Ende standen die alle sehr erwartungsvoll vor mir als ob ich nun irgendwelche Leckerlies für die hätte. Mein Weg über den Damm war von der Schafherde abgezäunt, daß wir uns nicht in die Quere kamen. Ich hoffe die konnten die Enttäuschung wegstecken 🙂

Und weiter, noch ein paar Kilometer am Deich entlang. Ich wollte mir noch den kleinen Hafen bei Fedderwardersiel anschauen. Der Abend war auch echt zu herrlich um jetzt schon zurück ins Hotel zu fahren.

Fedderwardersiel

Hafen bei Fedderwardersiel in schönem Abendlicht.

Leitfeuer Fedderwardersiel

Weil es so schön war bin ich den gleichen Weg gerade wieder zurück bevor ich da die große Landstrasse genommen hätte.

In dem kleinen Hotel konnte ich noch meine Vespa abstellen. Was für ein Tag!

Tag 4: Ruhwarden – Leese (198 km)

Heute ging es wieder ins Landesinnere, wobei ich am Anfang noch am schönen Nordsee Deich entlang bin, dann an der Weser entlang, um abends wieder auf die Weser zu stossen.

Aus Ruhwarden raus und nach Richtung Tossens. Auf einem Feld sassen ein paar Wildgänse im Morgenlicht. Was für ein Idyll!

Deich und Wattenmeer im Morgenlicht

Beim Oberfeuer Preusseneck bei Edwarderhörne. Mein letzter Stopp an der Nordsee. Dort saßen draußen an den kleinen Steinwällen mehrere Menschen und haben was gesammelt während einer fleissig mit Eimern das Gesammelte zum Parkplatz brachte und hin und her lief. Ich sprach später kurz mit einer älteren Frau die sich mit dem Eimer tragenden Mann unterhalten hatte. Die sammelten dort die invasive Pazifische Auster ein. Miesmuscheln findet man wohl gar keine mehr, dafür geht es der pazfischen Auster in der mittlerweile zu warmen Nordsee ausgezeichnet – und die kann man wohl auch wunderbar essen… Wieder was gelernt!

Vespa und Nordsee. Ton in Ton die grauen Farben im Morgenlicht.

Es ging weiter ins Landesinnere. Flach war’s und windig war’s!


Das Weserland

In Brake konnte ich einen schönen Stopp einlegen. Ein Hotel dort hatte einen guten Parkplatz und einen Sitzplatz in der Sonne wo ich auch die Vespa mit Gepäck im Blick hatte. Perfekt für eine zivilisierte Kaffee Pause.

Aus Brake raus war ich sofort wieder auf dem Lande. Und wieder mit einem Deich. Nur diesmal auf der anderen Seite um wohl vor Weser Hochwasser zu schützen.

Echt eine schöne Landschaft mit vielen riesen Gehöften und immer der Deich nebenan.

Den Feldweg bin ich rein um schön einsam meine Mittagspause machen zu können.

Ein weiteres Selfie mit meinem neuen Helm. Wie man sieht war ich dick angezogen – es war durch den kalten Wind ziemlich frisch.

Es war sehr, sehr windig!

Nochmal ein Feldweg für eine kleine Pause. Nachdem ich schon so früh morgens unterwegs war, war ich viel zu früh dran um in meine nächste Pension einzuchecken. Dann doch lieber eine schöne Pause in der Natur.

Tolle kleine Strassen durch Felder, Wiesen und Blumenfelder führten mich dann an mein Tagesziel. Das Dorf “Leese”.

Mein Hausherr von der Pension hatte extra noch eine Gastwirtschaft antelefoniert um zu checken ob die offen hätten. Ist heutzutage echt nicht mehr selbstverständlich. Die Wirtin hatte mich dann schon erwartet und einen Tisch reserviert. So konnte ich den Tag schön relaxed in einer gutbürgerlichen Gaststube ausklingen lassen!

Tag 5:  Leese – Halberstadt (218 km)

Ahh… herrlich. Wieder ein toller Morgen, wieder Sonne und… windstill !!!

Das lag zwar nicht auf meiner Strecke aber den Schlenker zu dieser Brücke habe ich noch spontan gemacht um nochmal was von der Weser zu sehen. Hat sich gelohnt finde ich.

Die Dörfer sahen noch aus wie am Tag zuvor. Große Gehöfte aus roten Backsteinen gebaut.

Die Heimser Mühle die original aus dem Jahr 1773 stammt und über die Jahrhunderte umgebaut und erneuert wurde. Laut der Infotafel ist das gute Stück funktionstüchtig und an Besichtigungstagen wird für Gäste darin Mehl gemahlen.

Weiter auf kleinen Strassen durch das Weserland.

Wem sagt “Max und Moritz” noch etwas?

In einem mir bedeutungslosen kleinen Dorf fuhr ich an dem riesen Denkmal von Wilhelm Busch vorbei. Erst hatte ich das gar nicht so registriert. Aber die nächste Strasse hieß dann Wilhem Busch Strasse und etwas weiter stand ein Schild zum Wilhem Busch Museum. Ich also Vollbremse reingelegt und umgekehrt. Da bin ich doch echt ohne es zu wissen im Wilhem Busch Dorf gelandet… In der Tat, Wilhem Busch wurde in Wiedensahl geboren und lebte da wohl auch seine meiste Zeit. Auch nicht gerade ein Name den man heutzutage jeden Tag hört, aber irgendwie schon cool mit Max und Moritz und so…

Feldweg für eine kleine ruhige Pause

Da waren sogar schon wieder Berge am Horizont zu sehen. Das war glaube ich das Weserbergland wo ich teilweise durchgefahren bin.

Hatte ich ein Glück mit dem Wetter.

Es wurde leicht hügelig.

Viele Felder und schöne kurvige abwechslungsreiche Strassen.

Schönes Dorf “Alt Wallmoden” im Landkreis Goslar.

Kurz vor meinem Tagesziel wurde es noch ziemlich flach mit kerzengeraden Strassen durch endlose Felder.

Halberstadt

Halberstadt ist eine echt sehr schöne Stadt. Viele Fachwerkhäuser und kleine Gassen mit Kopfsteinpflaser. Auf jeden Mal ein Kurzbesuch wert!

Tag 6: Halberstadt – Berlin (253 km)

Der letzte Tag meiner Tour! Mit 253 km war die Etappe das Längste was ich bisher an einem Stück gefahren bin. Wie bei meinem vorherigen Touren hatte ich nicht die größten Erwartungen an meinen Rückreisetag, ich wollte trotzdem das Beste daraus machen!

Diese Häuserfront und Strasse hatte ich am Abend zuvor gesehen. Da kam aber das Licht gerade aus der falschen Richtung. Einmal schlafen und am Morgen sah das schon viel besser aus! 🙂

Zwar noch immer kerzengerade Strasse aber leicht wellig. Das sah echt schön aus so in dem Morgenlicht!

Schön mit den Bäumen am Horizont auf der leichten Anhöhe.

Strasse durch “Hausneindorf”.

Es blieb sonnig und warm!

Ein idyllisches Fleckchen an der “Alten Saale”, ein sogn. Altarm der Saale bei “Calbe”.

Schöne gewundene Strasse bei “Patzetz”.

Ein letztes Mal ein etwas exotisches Mittagessen aus Thunfisch, Chilliwurzen und getrockneten Aprikosen. Alles was die Tasche noch so hergab 🙂

Bald zurück in Berlin

Ich weiß nicht genau wo das war, aber ich glaube ich war so langsam zurück in Brandenburg.

Dieses DDR Relikt habe ich dann noch in “Zülichendorf” gesehen. Eigentlich ein ganz normales kleines Dorf. Nichts Auffälliges. Aber dann am Ortsende schon fast draußen auf den Feldern dieser Wohnblock. So eine effiziente Art mit der Wohnungsnot umzugehen, hatte ich schon mehrmals in den ex DDR Bundesländern auf meinen Touren gesehen. Das hier war aber irgendwie am krassesten. Einfach ein Klotz in die Landschaft gestellt!

Mein letzter Stopp in der Nähe bei “Ludwigsfelde” so 30-40 km vor meinem Ziel.

An der Stelle mal eine Lobeshymne auf meine Vespa! Das Ding ist echt der Hammer. Läuft und läuft und läuft… Von meinem Mountainbike bin ich es eigentlich gewohnt, daß man da immer irgendwas zum Schrauben oder zum Schmieren hat. Und hier, gar nichts! Der 5000 km Service ist nun nach all meinen Touren fällig aber das war’s dann auch schon wieder. Man fährt mit diesen kleinen Dingern ja praktisch nur Vollgas, und das in meinem Fall dann so 8-9h am Tag mit kleineren Unterbrechungen. Und das macht die Vespa mit ohne zu Murren! Ich bin begeistert. Eine Anschaffung, die sich echt gelohnt hat! 🙂

Fazit: Nordsee Vespa Tour

Schon wieder eine Hammer Tour! Ich bin sehr froh, daß ich die Nordsee Vespa Tour dieses Jahr noch kurzentschlossen gemacht habe. Das Wetter war super und das Morgen und Abendlicht um die Jahreszeit ist einfach der Hammer (ohne dass man sich in diesen Randzeiten den Allerwertesten abfrieren muss). Ich war ehrlich gesagt sehr positiv überrascht von der Nordsee. Das mit den vielen Deichen hatte ich nicht auf dem Schirm, daß es so aussieht da oben. Aber was für eine Landschaft und Idylle. Wow! Mal schauen, vielleicht fahre ich da nochmal in die Richtung hin und fahr ein wenig länger an der Küste entlang. Ich brauche ja neue Ziele für nächstes Jahr! 🙂


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